Geschäftsbericht 2021

Auch 2021 war für das Careum Bildungszentrum pandemiebedingt ein herausforderndes Jahr. Es galt laufend, die von Bund und Kanton beschlossenen Massnahmen sinnvoll im Unterrichts- und Arbeitsalltag umzusetzen. Dies war insbesondere aufgrund unterschiedlicher Vorgaben auf den zwei Bildungsstufen der Berufsfachschulen und Höheren Fachschulen sehr anspruchsvoll. Unsere Mitarbeitenden waren alle gefordert, weiterhin einen professionellen und erfolgreichen Unterricht zu gewährleisten.

 

Das Careum Bildungszentrum zeichnet sich seit seiner Gründung durch Mitarbeitende aus, die ausserordentlichen Einsatz leisten. Trotz pandemiebedingten Unsicherheiten und wachsender Corona-Ermüdung sind im Careum Bildungszentrum auch im vergangenen Jahr viele anspruchsvolle Projekte umgesetzt worden. Nicht selbstverständlich unter diesen Umständen, die Flexibilität und Durchhaltewillen von allen Mitarbeitenden verlangen. Neben dem Alltagsgeschäft und unserem Kerngeschäft «Unterricht» wurde unser neues Intranet myCBZ erfolgreich eingeführt. Die Kombination aus Microsoft Teams, Sharepoint und LMS365 bietet eine optimale Kollaborations- und Kommunikationsplattform für die Mitarbeitenden. Diese Kombination nutzen wir auch für unser neues Lernmanagementsystem myLMS. Die Vorbereitungen und Weiterentwicklungen dafür konnten weiter vorangetrieben werden, sodass die neue Lernplattform Anfang 2022 etappenweise in allen Bildungsgängen umgesetzt werden kann. Unsere Lernenden und Studierenden profitieren so von einer zukunftsfähigen cloudbasierten und somit jederzeit zugänglichen Lernumgebung, die den Bedürfnissen eines modernen Unterrichts entspricht. Gleichzeitig werden sie im Umgang mit Tools befähigt, denen sie auch im Berufsleben weiterhin begegnen werden.

 

Die Lernenden der Berufsfachschulen sind im Berichtsjahr wieder zum Präsenzunterricht zurückgekehrt. Erfreulicherweise konnte auch das Qualifikationsverfahren wieder durchgeführt werden, durch die Vorgaben des Schutzkonzepts eine logistische Herausforderung. In den Höheren Fachschulen wurden grosse Veranstaltungen wie Vorlesungen nach wie vor online durchgeführt. Bestimmte Unterrichtssequenzen (zum Beispiel Skillstraining oder Tutoratslektionen in kleinen Gruppen) fanden auch für die Studierenden der Höheren Fachschulen wieder auf dem Campus statt. Dadurch kam schrittweise wieder etwas Leben ins Careum Bildungszentrum, selbstverständlich immer unter Einhaltung des Schutzkonzeptes.

 

Erkenntnisse aus den Erfahrungen des ersten Lockdowns setzen wir im Unterricht gezielt ein. Mit der Studie «Lernerfolg im Fernunterricht» liess das Careum Bildungszentrum das eigene pädagogische Leitbild vor dem Hintergrund des Digitalisierungsschubs prüfen. Die Studie lieferte wertvolle Ansätze und Strategien zur Gestaltung des digitalen Unterrichts. Sehr erfreulich sind auch die Resultate der Befragung zur Praxistauglichkeit unserer Lernenden und Studierenden: Die positiven Rückmeldungen der Lehr- und Praktikumsbetriebe zeigen uns, dass wir auch während der Pandemie gewährleisten konnten, sie fit für den beruflichen Alltag zu machen. Anregungen aus der Befragung werden geprüft, Massnahmen geplant und Bewährtes weitergeführt. Das Rollenverständnis der Lehrperson im Rahmen der Digitalisierung stand beim sogenannten «Digi-Check» im Fokus. In einem spannenden Workshop, vom Eidgenössischen Hochschulinstitut für Bildung, wurden Handlungsempfehlungen für die pädagogischen Mitarbeitenden entwickelt. Zum Beispiel die Idee von Digitalisierungspionieren, die zuerst in Kleingruppen Neues ausprobieren und dies anschliessend, sofern sinnvoll, umsetzen.

 

Erfreulich hat sich auch unser jüngster Bildungsgang entwickelt: 2018 startete der Pilot zum Bildungsgang Medizinproduktetechnologin/-technologe BFS, welcher durch das Careum Bildungszentrum für die gesamte Deutschschweiz entwickelt wurde. 2021 haben die ersten Lernenden das Qualifikationsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Die aktuellen Anmeldezahlen zeigen, dass der Bildungsgang weiterhin auf positives Interesse stösst.

 

Unsere Unternehmensstrategie «Weiterentwicklung und Transformation» wurde weiter vorangetrieben: Projekte zu den jeweiligen vier Stossrichtungen sowie der Zeitplan sind vom Verwaltungsrat verabschiedet worden und es werden nun Projektaufträge und -teams aufgegleist. Unter anderem wird uns die digitale Transformation weiter intensiv beschäftigen. Insbesondere die Fragestellung, wie wir den Lernerfolg durch geeignete Lern- und Unterrichtssettings sicherstellen und weiterentwickeln können. Die Umsetzung der Strategieprojekte erfolgt stufenweise, um auf die Dauerbelastung der Mitarbeitenden Rücksicht zu nehmen. Denn die pandemiebedingten Massnahmen fordern sowohl von unseren Mitarbeitenden als auch von unseren Lernenden und Studierenden nach wie vor viel Flexibilität und ein ausserordentliches Engagement.

 

Veränderungen innerhalb der gesamten Careum Gruppe kündigen sich durch das vom Stiftungsrat lancierte Projekt «W4Z – Wir machen uns fit für die Zukunft» an. Nachdem in den letzten Jahren ein umfassender Aufbau und eine erfolgreiche Positionierung der Careum Gruppe erfolgt sind, sollen nun die Voraussetzungen für die zukünftige Entwicklung definiert werden, um die Dachmarke Careum zu stärken. Die Corporate Identity wurde vereinheitlicht und sogenannte Boards der verschiedenen Tochtergesellschaften und der Careum Stiftung wurden gebildet, wie zum Beispiel das ComBoard, in welchem sich die Kommunikationsverantwortlichen regelmässig treffen, um Synergien zu schaffen. Ein anspruchsvolles Projekt ist dabei die Zusammenführung der einzelnen Websites der Tochtergesellschaften zu einem einheitlichen Webauftritt. Wir unterstützen diese Neuausrichtung und möchten die Zukunft des Careum Bildungszentrums innerhalb der Gruppe mitgestalten.

 

Ein herzlicher Dank geht an alle Mitarbeitenden des Careum Bildungszentrums: Durch ihr hohes, stets professionelles und wertvolles Engagement haben wir dieses beeindruckende Jahr erfolgreich bewältigt.

Dr. Stefan Spycher
Präsident des Verwaltungsrats
Dr. Christian Schär
Direktor

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Lehr- und Praktikumsbetriebe.

Theorie und Praxis – Hand in Hand. Das Careum Bildungszentrum und die Careum Dentalhygiene arbeiten eng mit rund 300 Lehr- und Praktikumsbetrieben zusammen.

HF Dentalhygiene.

Dentalhygienikerinnen und Dentalhygieniker sind Fachpersonen, die in der Prävention, Gesundheitsförderung und Therapie im zahn­medizinischen Team tätig sind.

Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales (AGS).

AGS-Berufspersonen betreuen Menschen aller Altersstufen in ambulanten und stationären Institutionen des Gesundheits- und Sozialwesens.

BFS Fachfrau/Fachmann Gesundheit.

In interprofessionellen Teams führen Fachpersonen Gesundheit Pflegemassnahmen nach Auftrag selbstständig und kompetent aus.

HF Pflege.

Je nach Bedürfnis und Voraussetzung kann die HF Pflege als Vollzeitausbildung, verkürzt oder auch berufsbegleitend absolviert werden.

HF medizinisch-technische Radiologie.

Radiologiefachpersonen sind Expertinnen und Experten in diagnostischen und therapeutischen Fachgebieten der medizinischen Radiologie.

Trägerschaft Careum Bildungszentrum.

Als gemeinnützige Aktiengesellschaft wird das Careum Bildungszentrum getragen von der Careum Stiftung, der Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule, der Kinderspital Zürich – Eleonorenstiftung sowie der Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz.

Die 4 Trägerorganisationen verfügen insgesamt über «500 Jahre Erfahrung» im Unterrichten gesundheitsbezogener und allgemein bildender Fächer sowie berufsspezifischer Fertigkeiten.

Lernende und Studierende.

2021 waren total 2’421 Lernende und Studierende im Careum Bildungszentrum eingeschrieben.